Robbie Williams Review

Robbie Williams Robbie Williams gibt in Frankfurt den Champion

Die Show des britischen Sängers und Entertainers Robbie Williams in Frankfurt ist eine auf den Punkt inszenierte, anspielungsreiche und selbstironische Pop-Feier.

Von Volker Schmidt

Ein Typ im schwarzen Rock sitzt auf einem spießigen Sofa und singt mit seinem über siebzigjährigen Papa einen Neil-Diamond-Schlager. Wie cool muss man sein, um das so rüberzubringen, dass ein fast ausverkauftes Waldstadion minutenlang kreischt? Man muss Robbie Williams sein.

Das Etikett „der vermutlich beste Entertainer unserer Zeit“ klebt unlösbar an ihm. Und Williams bringt, was drauf steht. Angefangen bei der markanten, kraftvollen, flexiblen Stimme. Im wie so oft recht breiigen Sound unterm Stadiondeckel muss er die Stimmbänder arg strapazieren, die Crooner-Qualitäten fallen ebenso wie Feinheiten der Band – Bläsergruppe, Gitarrensoli – der basslastigen Mischung zum Opfer.

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Hof-Heft 12: Die Nacht

Obwohl wir unser Leben doch zum großen Teil am Tag leben, beschreiben Gedichte und Lieder viel häufiger den Abend und die Nacht als, sagen wir, Frühstückszeit oder Teestunde. Wenn wir Mond- und Sternenverse mitzählen, kann die Nacht- der Liebeslyrik das Wasser reichen (gut, die Schnittmenge ist groß). In der Musik stehen einem Grieg’schen „Morgen“ jede Menge Nocturnes und Serenaden, Mondscheinsonaten, Schlaf- und Wiegenlieder gegenüber.

Erst durch die Trennung von Tag und Nacht schuf Gott eine lebenswerte Erde aus jener Welt, die zuvor laut Genesis „wüst und leer“ war, hebräisch „tohu vavohu“ (wovon unser Tohuwabohu abstammt). „Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.“ Danach erst trennt Gott Himmel und Erde, Wasser und Land, erschafft Pflanzen, „ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch Sterne“, Tiere und am sechsten Tag den Menschen „als Mann und Weib“. Tag und Nacht, Licht und Finsternis sind die erste aller Polaritäten, älter als männlich und weiblich, Ein- und Ausatmen, gut und böse.

Ein Heft über die Tarnfarben der Nacht, Eulen und Lerchen, den Schlaf und das Träumen. Special Guests: Dr. med Heinrich Faust und Hamlet, Prinz von Dänemark.
Komplettes Heft hier (externer Link).

hof-heft 11: Zuversicht

Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss? Pustekuchen. Der so philosophisch klingende Satz ist der Titel einer überspannten, ziemlich hektischen Filmkomödie. So ist das Leben doch eher: temporeich, manchmal skurril – und immer im Wandel. Fest steht, dass nichts fest steht.

Die Themen für das „heft“ finden wir immer so: Wir reden über den „hof“, seine Pläne und sein Programm für das kommende halbe Jahr, aber auch über das, was sonst so in der Welt los ist. Daraus entstehen erste Ideen für mögliche Artikel und mögliche Themen. Diesmal geschah es (nicht zum ersten Mal), dass wir schon lange gesprochen und uns bereits detaillierte Textideen für zwei mögliche Themen ausgedacht hatten. Wir mussten nur noch entscheiden, welches es nun sein sollte – und auf einmal war da ein drittes Thema: „Zuversicht“. Binnen Minuten verwarfen wir alle anderen Pläne und entschieden uns, diesem altmodischen Wörtchen nachzuspüren.

Wir haben auch eine Ahnung, warum: Zuversicht ist eine Haltung (oder ein Talent?), die wir gerade dann brauchen, wenn die Zeiten besonders nach Wandel riechen. So wie zurzeit – in der Welt, in Deutschland, am „hof“. Viele tausend Menschen sind im vergangenen Jahr neu in unser Land gekommen. Ob wir ihren Einfluss fürchten oder uns Bereicherung erhoffen: Sie bringen Wandel mit sich. Die Erde erwärmt sich, für manche zum Nutzen wie für Winzer, die süßere Jahrgänge ernten, für andere zum Schaden wie für die Bewohner von Inseln, die es bald nicht mehr geben wird.

Eine kleine Reise zur Zuversicht (mit Rudolf Steiner, Meister Yoda und den Rolling Stones).

Komplettes Heft hier (externer Link).